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COPD Ernährung 2

Wie die Ärzte Zeitung berichtete, ist die Sterberate ist bei COPD-Patienten mit zu niedrigem Körpergewicht erhöht. ,in diesem Fall kann es auch zu Ihrer Aufgabe werden , darauf zu achten, dass ausreichend gegessen wird. Ein starker Gewichtsverlust verschlechtert den Erkrankungszustand

Ernährung , COPD & Untergewicht!

(aber auch andere Lungenerkrankungen)

 

 

Bewusstes Ernähren bei COPD und anderen (oft auch begleitenden, wie z.B. Emphysem) Lungenerkrankungen nehmen einen wichtigen Teil der Behandlung ein, da es oftmals zu einem raschen Gewichtsverlust kommt.

Wegen der chronischen Atemwegsverengung (ver)brauchen COPD – Patienten wesentlich mehr Kalorien, als gesunde Menschen. Dies kommt durch die Anstrengung beim Atmen, der Verbrauch ist um bis zu 10 Mal höher.
Dadurch fällt es COPD –Patienten oft sehr schwer, ein normales Gewicht zu halten oder überhaupt zuzunehmen.
Mit zunehmender Atemnot fällt jede Art der Aktivität schwer, so dann auch das Essen.

Um ein einigermaßen „normales“ Gewicht halten zu können oder zu erreichen, ist es daher sinnvoll, den täglichen Kalorienbedarf mit besonders Kalorienreichen und doch auch gesunden Lebensmitteln zu decken.

Da es den meisten Patienten schwerfällt, mehr an Menge zu sich zu nehmen, da sie verstärkt Luftnot bekommen, ist es ratsam, die Mahlzeiten entsprechend anzureichern, bzw. auf mehrere Mahlzeiten am Tage zu verteilen.
Als Zwischenmahlzeiten sind daher auch hochkalorische Getränke geeignet, dabei bitte aber andere Erkrankungen wie z.B. Diabetes beachten!

Ebenso Pudding, Milchmixgetränke (z.B. Maltodextrin = hochkalorisch), Nüsse (Vorsicht bei Allergien!), alles, was viele Kalorien hat, dürfen diese Patienten gerne zu sich nehmen.
Hierbei bitte auf die Ausgewogenheit achten, Vitaminreiches, Mineralstoffe und Ballaststoffe nicht vergessen.

Wichtig auch, wann und wie die Mahlzeiten zu sich genommen werden!
Noch ein wichtiger Punkt, essen Sie das, worauf Sie Appetit haben, denn wenn Sie schon an Mahlzeiten herangehen, die Sie nicht sehr gern mögen, dann essen Sie auch nicht gern davon.

Wenn möglich, dann versuchen Sie doch mal Ihre Mahlzeiten richtig zu „zelebrieren“, heißt, machen Sie einen für sich selbst „besonderen Augenblick“ und Anblick daraus. Das fängt schon dabei an, wie Sie den Tisch für sich (manchmal auch allein) decken. Ein schönes Ambiente macht Hunger und Spaß.
Essen ist Spaß und Freude, wenn Sie es so sehen. Besonders dann, wenn Sie wegen Ihrer Erkrankung auch oftmals noch zusätzlich an Depressionen leiden.
Tun Sie etwas für sich selbst, machen Sie ein „Event“ draus.
Oder Freunde zum gemeinsamen Kochen einladen, die dann auch gleichzeitig helfen können.
In Gesellschaft ißt man auch gern und meist etwas mehr.


Hier mal ein paar Richtlinien, die aber jeder für sich anpassen kann.

  • Entspannen Sie sich vor den Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit!
  • Verteilen Sie die Mahlzeiten über den Tag, nehmen Sie nur kleinere Mengen zu sich.
  • Essen Sie ganz in Ruhe und langsam, COPD – Patienten neigen eher als andere dazu während der Mahlzeiten zu viel Luft (Aerophagie) zu schlucken. Dadurch kommt es oft zu einem vorzeitigen Sättigungsgefühl.
  • Kauen Sie bewusst und gründlich, schneiden Sie sich kleine Stücke.
  • Wenn Sie während des Essens schon unter Dyspnoe (Atemnot) leiden, vermeiden Sie reden bei den Mahlzeiten.
  • Trinken Sie erst nach der Mahlzeit. (sonst zu schnelle Sättigung)
  • Bei Atemnot auch zwischen dem Essen die Lippenbremse einsetzen.
  • Arme auf den Tisch stützen, diese Position erleichtert die Atmung.
  • Ruhen Sie sich nach den Mahlzeiten aus! Wenn wegen Dyspnoe nötig, auch die Mahlzeiten unterbrechen! Oftmals bei LOT wichtig, denn man kann nur eines ausreichend, Essen oder atmen mit Sauerstoff.
  • Wenn die Zubereitung zu anstrengend ist, greifen Sie auf fertige Mahlzeiten aus dem Handel zurück (auch Essen auf Rädern).
  • Getränke ohne Kohlensäure bevorzugen, Kohlensäure bläht auf.
  • Viel über den Tag verteilt trinken um den Schleim zu verflüssigen, zu lösen. (Tee, Saft)
  • Kuhmilch meiden, wenn Sie zu Blähungen neigen, auch Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Zwiebeln. Diese können zur Gasbildung führen und erhöhen somit den Druck auf das Zwerchfell und die Lunge, erschweren somit zusätzlich die Atmung.
  • Bei einem BMI < 21- nehmen Sie Mahlzeiten zu sich, die Sie zusätzlich mit guten Ölen, Sahne, Butter, Sonnenblumenkernen (o.ä.) anreichern.
  • Fischsorten, die recht fett sind, eigenen sich auch gut, zumal ihnen eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird (z.B. Makrele, Lachs, Hering, Thunfisch).
  • Ebenso enthalten sie wichtige Omega3 Fettsäuren, die sich aber auch in vielen Ölen findet (z.B. Lein-, Oliven -, Rapsöl).


Die Gesamtprognose bei COPD und einer adäquaten Ernährung wird günstig beeinflusst. Jedes Kilo mehr verschafft auch ein wenig mehr Lebensqualität. (bei Untergewicht, bei Übergewicht natürlich umgekehrt!)

Sollte es trotz aller Maßnahmen nicht gelingen ein „gesundes“ Gewicht zu erreichen, dann kann man mit dem Arzt klären, ob es sinnvoll ist sich orale Zusatznahrung verordnen zu lassen.

Da COPD und Ernährung ein sehr wichtiges Thema sind, wurden nur die Ausgangspunkte zusammengefasst. Links zum Thema gibt’s haufenweise, aber oft auch sehr „wissenschaftlich“ abgehandelt.


© Lungennetzwerk

Quelle 12 *

Quelle 13 *

Letzte Änderung:10 May. 2011 11:24:10

Autor Andrea Höhl

 

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