COPD das Lungennetzwerk © 2010-2023 COPD - Emphysem - Fibrose - Alpha1 Antitrypsinmangel - Asthma bronchiale

Dem Kranken alles abnehmen

Wie macht man das mit kranken Angehörigen?
Soll man fordern auch irgendwelche Sachen zu erledigen?


Er/Sie darf sich nicht in den Stuhl setzen und passiv werden - er/sie muss sich selbst fordern.
Nimmst Du ihm/ihr alles ab, nimmst Du ihm/ihr auch das Selbstbewusstsein - das bisschen, was die Krankheit einem noch lässt.
Sie sind auch stolz wie Oskar , wenn sie etwas geschafft haben, was gestern oder in der letzten Woche nicht ging.
Diese Erfolgserlebnisse braucht man unbedingt, sonst kann man sich gleich noch wegen Depressionen in Behandlung begeben.

Da sich die Betroffenen schon "schlecht" genug fühlen , das aber leider auch nicht so oft zugeben mögen, überfordern sie sich sehr leicht.



Zitat "
Ich stelle immer wieder bei mir fest, ich will alles allein schaffen....und falle dann meist fürchterlich auf die Nase. Dann hänge ich da und weiß vor Luftnot nicht mehr wohin. Dann muss ich den Sauerstoff mehr nehmen, statt gleich um Hilfe zu bitten."
Zitat ende.

Um Hilfe zu bitten fällt ihnen oft schwer, da sie sich ja schon nutzlos vorkommen.
Dazu kommt oftmals das sie nicht wirklich "krank" aussehen.
Die meisten Menschen, die einen COPD Kranken sehen , denken: "he, der/die schaut aber gut aus"
Aber er ist nicht gesund.

Einerseits ist es gut, wenn der Kranke etwas tut, andererseits kann er sich dabei aber so verausgaben, das darunter die Sauerstoffversorgung leidet.
Frauen tun sich damit vielleicht einfacher als Männer, denn die waren ja immer das starke Geschlecht,aber wenn sie dann nicht mehr so können, wie bisher, dann haut sie das schon recht um.

Was kann ich tun oder fordern :

Die Frage ist eher: wo ist die Grenze seiner/ihrer Leistungsfähigkeit, was ist noch "herauszukitzeln". Wie viel kann er/sie, ohne sich zu überfordern, was schädlich wäre.
Und: Gibt es Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit wieder zu erhöhen - Reha, Lungensport usw.

Und Du als Angehörige kannst dafür sorgen, dass er/sie nicht zu passiv wird, indem Du ihn/sie zum Einem mit nimmst (Spaziergänge, Einkäufe, Treffen mit Freunden, evtl. auch noch Veranstaltungen usw.), zum Anderen aber Deinen Haushalt ein bisschen umorganisierst, damit er/sie  noch viel schaffen kann - allerdings vielleicht mit mehr Zeit und in kleineren Schritten.
Beispiel Einkaufen und Einkäufe rein schleppen:
Alles in viele kleine Tüten verpacken - Tiefkühlkost bitte extra, weil die schnell rein muss - und dann so nach und nach alles nach oben in die Wohnung bringen. Jeder, auch er/sie, kann bei einem Weg, der sowieso gemacht wird, auch eine oder sogar 2 kleine Tüten mitnehmen.
Oder täglich einkaufen gehen - bringt Bewegung und es ist nicht so viel zu schleppen.

Versuche, den Tagesablauf umzustrukturieren.
Beobachte den Partner/Partnerin, auch wenn sie/er  nichts sagt ,oder  sich viel anmerken lassen wollen, sie können viele Dinge einfach nicht mehr!
Aber lass sie es versuchen.

Du kannst Deinen Partner/Partnerin am besten helfen, indem Du ihn/sie nicht unter Druck setzt, hilft er/sie mit, freue Dich, wenn nicht, dann sei ihm/ihr  deshalb nicht böse. Er /Sie hat eine sehr schwere Krankheit, allein das Wollen und nicht Können, weil man, wenn man es doch tut dann keine Luft mehr hat und wirklich platt ist, das macht den Menschen fertig!
Lasse ihn/sie immer wieder spüren, dass Du Dich mit seiner/ihrer Krankheit auch auseinandersetzt.



Letzte Änderung:10 May. 2011 11:24:10
Autor Admin

 

Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| Login