Und wer fragt wie es mir geht ?

 

Was ist wenn es wieder passiert? Merke ich es?  Bin ich rechtzeitig am richtigen Ort? Kann ich Udo je alleine lassen?
Ich kann nicht einschlafen, ich lausche ob er noch atmet, traue mich nicht die Augen zu schließen. Was ist wenn ich einschlafe und es passiert? Kann Udo mich wecken?  Merke ich es? 

Fragen, Ängste, die mir jede Nacht wie ein Aufenthalt in der Hölle vorkommen lassen.

Ich habe verlernt an mich zu denken. 

Mir untersagt an mich sich selbst zu denken. 

Ich habe meine Gesundheit in den Hintergrund geschoben. 

Eine bewusste Wahrnehmung meiner eigenen Befindlichkeit. 

Was war geschehen?

Vor einem Jahr hat sich das Leben so verändert.
Es gab zwar Einschränkungen durch die COPD und das Emphysem, die ich schon als Bedrohung für die Zukunft sah und die mir auch Zukunftsangst bereiteten.

Bis zu einem Morgen im letzten Jahr alles anders wurde.

Es war sechs Uhr Morgens ich wurde wach, Udo war zur Arbeit. Ich drehte mich nochmals auf die Seite und wollte noch einen Moment liegen bleiben.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, da ist etwas nicht in Ordnung. Ich wurde Unruhig und ging in die untere Etage.
Da stand mein großer, starker Udo.  Nach vorne gebeugt wie ein alter Mann über den Esstisch, er zitterte am ganzen Körper atmete ganz schnell und flach. 

Es war ihm nicht möglich zu sprechen, das bisschen Luft das er einatmete reicht gerade noch so aus um am leben zu bleiben.

Absolute Panik in seinen und sicher auch in meinen Augen, ich rief den Notarzt.

Nach einer kurzen Untersuchung und Notversorgung sagte mir der Notarzt, dass es wahrscheinlich ein Pneumothorax sei. Udo müsse sofort auf die Intensivstation, dort würde dann entschieden wie weiter behandelt wird. Mit Blaulicht und Sirene brachten sie ihn ins Krankenhaus.

Angst die ich zuvor nicht kannte kam in mir hoch.  

Wird er überleben? Was verdammt ist ein Pneumothorax? 

Im Krankenhaus saß ich wartend vor der Intensivstation, ein Arzt sollte kommen und würde mir Auskunft geben wie es um Udo steht. Nach gefühlten drei Stunden kam der Arzt und teilte mir mit, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Es wäre ein Lungenflügel zusammen gefallen, man hätte eine Drainage gelegt, damit sich der Lungenflügel wieder entfalten kann.

Ich fragte ob das wieder geschehen könne? Ja war die Antwort, er hätte sehr große Emphysemblasen, es müsse in nächster Zeit über eine Operation nachgedacht werden.

Nach acht Tagen kam Udo wieder heim, der Tag an dem ich begann nicht mehr an mich selbst zu denken.

Lesen Sie bitte auch unseren Beitrag Die Angst der Angehörigen

Nehmen Sie sich unsere Hinweise zu Herzen und denken auch an sich selbst.

Letzte Änderung:
24 July. 2012 20:01:44