Wir stellen nachfolgend die für uns (Betroffene) interessanten Beeinträchtigungen im Bereich des Brustkorbs, der tieferen Atemwege und der Lunge dar:

 

Brüche und Defekte der Knochen des Brustkorbes

ohne Funktionsstörungen verheilt, je nach Ausdehnung des Defektes 0 – 10
 

Rippendefekte mit Brustfellschwarten

Ohne wesentliche Funktionsstörung 0 – 10

Bei sehr ausgedehnten Defekten einschließlich entstellender Wirkung 20
 

Brustfellverwachsungen und Schwarten

Ohne wesentliche Funktionsstörung 0 – 10

Fremdkörper im Lungengewebe oder in der Brustkorbwand

reaktionslos verheilt 0

Chronische Bronchitis, Bronchiektasen als eigenständige Krankheiten

 

  • Ohne dauernde Einschränkung der Lungenfunktion 0

  • Leichte Form: symptomfreie Intervalle über mehrere Monate,wenig Husten, geringer Auswurf 0 – 10
  • schwere Form: fast kontinuierlich ausgiebiger Husten und Auswurf, häufige akute Schübe 20 – 30

Pneumokoniosen, z.B. Silikose, Asbestose

Ohne wesentliche Einschränkung der Lungenfunktion 0 – 10

Krankheiten der Atmungsorgane mit dauernder Einschränkung der Lungenfunktion

Geringen Grades = das gewöhnliche Maß übersteigende Atemnot bei mittelschwerer Belastung (z.B. Gehen mit 5-6 km/h, mittelschwere körperliche Arbeit), statische und dynamische Messwerte der Lungen-funktionsprüfung bis zu 1/3 niedriger als die Sollwerte,Blutgaswerte im Normbereich 20 – 40

 
Mittleren Grades = das gewöhnliche Maß übersteigende Atemnot bereits bei alltäglicher leichter Belastung (z.B. Gehen mit 3 – 4 km/h, Treppen-steigen bis zu einem Stockwerk, leichte körperliche Arbeit), statische und dynamische Messwerte der Lungenfunktionsprüfung bis zu 2/3 niedriger als die Sollwerte, respiratorische Partialinsuffizienz 50 – 70 

Schweren Grades = Atemnot bereits bei leichtester Belastung oder in Ruhe, statische und dynamische Messwerte der Lungenfunktionsprüfung um mehr als 2/3 niedriger als die Sollwerte, respiratorische Globalinsuffizienz 80 –  100

Nach einer Lungentransplantation ist eine Heilungsbewährung abzuwarte


(im Allgemeinen 2 Jahre) während dieser Zeit 100

Danach selbst bei günstigstem Heilungsverlauf unter Berücksichtigung der Erforderlichen Immunsuppression nicht niedriger als 70

Bronchialasthma ohne dauernde Einschränkung der Lungenfunktion 0

Hyperreagilibität mit seltenen saisonalen und/oder leichten Anfällen 0 – 20

Hyperreagilibität mit häufigen (mehrmals pro Monat) und/oder

schweren Anfällen 30 – 40

Hyperreagilibität mit Serien schwerer Anfälle 50

Eine dauernde Einschränkung der Lungenfunktion ist zusätzlich zu berücksichtigen Bronchialasthma bei Kindern:

Geringen Grades ohne dauernde Einschränkung der Atemfunktion, nicht mehr

als sechs Wochen Bronchitis im Jahr 20 – 40

Mittleren Grades mit mittelgradiger ständiger Einschränkung der Atemfunktion,etwa 2-3 Monate kontinuierliche Bronchitis im Jahr 50 – 70

Schweren Grades mit schwerer Beeinträchtigung der Atemfunktion, mehr als drei Monate kontinuierliche Bronchitis im Jahr 80 – 100

Schlaf-Apnoe

Ohne Notwendigkeit einer kontinuierlichen nasalen Überdruckbeatmung 0 – 10

Mit Notwendigkeit der kontinuierlichen nasalen Überdruckbeatmung 20

Bei nicht durchführbarer nasaler Überdruckbeatmung 50

Folgeerscheinungen oder Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Hypertonie,Cor pulmonale sind zusätzlich zu berücksichtigen.

 

Tuberkulose

Tuberkulöse Pleuritis richtet sich nach den Folgeerscheinungen

Lungentuberkulose – mehr als 6 Monate andauernd und ansteckungsfähig 100

Nicht ansteckungsfähig – ohne Einschränkung der Lungenfunktion 0

Sonst je nach Einschränkung der Lungenfunktion 

Sarkoidose

Bei chronischem Verlauf mit klinischen Aktivitätszeichen und Auswirkungen auf den Allgemeinzustand ohne zusätzliche Funktionseinschränkung von betroffenen Organen 30

Funktionseinschränkungen der betroffenen Organe sind zusätzlich zu berücksichtigen
 

Die hier angegebenen Zahlen stellen den „Grad der Schädigung = GdS für die angegebene Erkrankung dar.

Liegen mehrere Erkrankungen vor, wird aus den einzelnen GdS der Gesamt-GdB gebildet, indem sämtliche GdS mit mindestens 20 den höchsten GdS „angemessen“ erhöhen.

Beispiel: GdS von 50 für COPD Gold II als höchster Einzelwert, dazu kommt GdS 20 für leichte Schlafapnoe, Bronchialasthma mit Häufigen Anfällen, GdS 40 und Cor Pulmonale mit GdS 30.

GdB = Erhöhung des GdS 50 um (20+40+30) 40 = GdB von 90